Jürgen Landskron Dachbegrünung


Die Gemeinde - der Schlüssel zur begrünten Dachlandschaft

von Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Landskron

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Glauben wir den einschlägigen Experten, so wurden im Jahr 1997 in Deutschland Flachdachflächen in einer Größenordnung von ca. 11 Mio. m² begrünt. Diese Zahl scheint auf den ersten Blick recht hoch zu sein. Stellen wir dieser jedoch die gesamte abzudichtende Fläche von ca. 94 Mio. m² gegenüber, so verbleibt ein erhebliches Restpotential. Verfolgen wir aktuelle Entwicklungen, so können in Zukunft auch stärker geneigte Dächer mit Dachdeckungen begrünt werden, was den Gründachmarkt weiter beflügeln dürfte.
Wie sich dieser Markt letztendlich weiterentwickeln wird, hängt in erheblichem Umfang davon ab, inwieweit von den Gemeinden die Möglichkeiten ausgeschöpft werden, Gründächer im Zuge von Neubaumaßnahmen in der Bauleitplanung oder bei der Eingriffsregelung verbindlich vorzuschreiben oder durch finanzielle Anreize zu fördern.

1. Verankerung in der Bauleitplanung

Natürlich wäre es anzustreben, zunächst einmal ohne gesetzliche Verordnungen auszukommen und auf die Einsicht der Bauherren zu setzen, um vor allem die kostengünstige extensive Dachbegrünung zu verbreiten. Immerhin wird seit über 10 Jahren in allen bekannten Medien über den Nutzen dieser Begrünungsform berichtet.
Und wir dürfen nicht müde werden, Vorteile wie die Verlängerung der Lebensdauer der Dachabdichtung, Regenwasserspeicherung als praktizierter Schutz vor Hochwasser und Entlastung der Kanalisation (Kostenersparnis bei einer gespaltenen Abwassersatzung), sommerlicher Wärmeschutz, Schallschutz, die Anerkennung als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme (§§ 8 a-c Bundesnaturschutzgesetz), u.s.w. laufend zu wiederholen.
Sehen wir uns jedoch die Ballungsräume an, in denen Dachflächen tatsächlich auch begrünt wurden, so spielte hier weniger die Einsicht der Bauherren, sondern in erster Linie die rechtsverbindliche Vorschrift oder in geringerem Umfang die Fördermaßnahme einer Gemeinde die ausschlaggebende Rolle. Sicher müssen wir weiterhin auf Aufklärung und Information setzen und hier ist allen Interessierten eine verstärkte öffentlichkeitsarbeit anzuraten. Wenn wir jedoch alleine auf die Freiwilligkeit der Bauherren vertraut hätten, so läge der Anteil an realisierten Dachbegrünungen bei einem geringen Bruchteil der oben genannten Zahl. Daher müssen wir den Weg forcieren, den einige Gemeinden bereits beschritten haben, indem sie Gründächer zur Auflage machten.

 

 
o.k.

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